mti-Frühjahrsklausur 2017 in der ver.di-Bildungsstätte Undeloh

22.04.2017

Der mti-Landesbezirksausschuss führte seine diesjährige traditionelle Frühjahrsklausur in der ver.di-Bildungsstätte Undeloh durch. Im Fokus der zweitägigen Klausurtagung standen verschiedene Beiträge, u.a. zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, zur aktuellen Tarifbewegung öD, zur Organisationsentwicklung (hier auch die neue mti-Richtlinie) und zum Mega-Thema Arbeit 4.0. Die vierzehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten intensiv über den Schutz vor nichtionischer elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Strahlung (EMF). Der mti-Landesbezirksausschuss Nord hatte einem Antrag an den ver.di-Bundeskongress 2015 gestellt. Hierin werden die folgenden Präventionsmaßnahmen empfohlen:

  • Schutz von Kindern und Jugendlichen vor nichtionisierender elektromagnetischer Strahlung in Schulen und Kindergärten durch Verbot von WLAN in diesen Einrichtungen und Verbot von Mobilfunkmasten im weiteren Umfeld sowie Aufklärung über die Schädlichkeit  der Handy-Nutzung,
  • Einführung des Vorsorgeprinzips bei den Grenzwerten für nichtionisierende elektrische, magnetische und elektromagnetische Strahlung und damit deutliche Absenkung der Grenzwerte nach Schweizer Vorbild sowie eines Minimierungsgebotes für elektrische, magnetische und elektromagnetische Strahlung,
  • Sensibilisierung der Bevölkerung vor den negativen Wirkungen nichtionisierender elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Strahlung (s. Downloads).

Diese Forderungen wurden in dem Fachvortrag des Referenten Dr. Neitzke, Ecolog-Institut Hannover, bestätigt. Dr. Neitzke wies zum einen auf die fehlenden wissenschaftlichen Erkenntnisse und zum anderen auf die bestehenden Defizite in der Messtechnik in diesem Bereich hin. Dem Vorsorge-Gedanke muss insbesondere dann Rechnung getragen werden, wenn Kinder bzw. Jugendliche die modernen Kommunikationsmedien nutzen. Bei EMF im Smartphone-, WLAN- und anderen Bereichen elektronischer Vernetzung bestehen „schleichende Gesundheitsgefahren“, deren erste Anzeichen sich unmittelbar bei Test der der österreichischen AUVA zeigten, so Dr. Neitzke.

Desweiteren stand die Nachlese zu unserem Bildungsseminar „Arbeits-und Naturschutz – wie geht das zusammen“ im Fokus der Tagung. Die Kollegin Gesine Töpfer gab uns hierzu einen informativen Bericht:

„Das Exkursionsziel des Bildungsseminars im Oktober des letzten Jahres war Zingst auf dem Darß an der Ostseeküste mit der reizvollen Umgebung wie dem „Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft“. Viel über Leben und Arbeit im Nationalpark erfuhren wir von Rangern, Themen waren auch Ökologie und Ökonomie, Vogelrouten und Windräder als Widerspruch, Deichbau und Entwässerung. Für uns war es wichtig, mit Rangern über ihre Ausbildung zu sprechen, so Gesine Töpfer. So bildet ein Bachelorabschluss in der Fachrichtung „Umweltschutz“ oder ein äquivalenter Ingenieur- oder Naturwissenschaftsabschluss die Voraussetzung für einen Masterabschluss. Die Möglichkeiten des beruflichen Einsatzes sind vielfältig, etwa in Umweltschutzbehörden, Beratungs-, Gutachter- und Planungsbüros, in Forschung und Lehre. ´Unser Ranger´ hatte allerdings nur einen befristeten Arbeitsvertrag und auf Bewerbungen bis dato nur Absagen.

Einen Höhepunkt bildete zum Abschluss der Seminarwoche die Besichtigung des Ozeaneums in Stralsund samt einem Gespräch mit dem Betriebsrat. Die beiden größten Museen in Mecklenburg-Vorpommern, die „Stiftung Deutsches Meeresmuseum“ und die „Ozeaneum Hansestadt Stralsund GmbH“ streben offenbar eine Fusion zur Sicherung des Betriebes beider Häuser an. Eine unsichere Zeit steht für 55 Mitarbeiter des Ozeaneums bevor. Der Betriebsrat steht vor komplexen Aufgaben und braucht Unterstützung. Dem werden wir gerne nachkommen.

Fazit des Seminars

Umweltschutz beinhaltet eine umfassende Aufgabenstellung mit technischen Aspekten für Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Prozesse, wobei funktionale Teilbereiche der Umwelt – Wasser, Klima, Luft und Boden sind. Abfallwirtschaft und Altlasten haben sich zu bedeutenden Umweltwissenschaften entwickelt. Auf diesen Fachgebieten werden Bachelor- und Masterabschlüsse angeboten.

Der mti-Landesbezirksausschuss widmet sich bekanntlich besonders dem Umwelt-, Arbeits-, und Gesundheitsschutz in der berufspolitischen Interessenvertretung der in ver.di organisierten Meister, Techniker und Ingenieure. Das Seminar war für uns eine wertvolle Erfahrung zur weiteren Repräsentation der Gruppe mti“, meint die Kollegin Gesine Töpfer.

Interessierte Kolleginnen und Kollegen, die weitere Informationen zur Arbeit des mti-Landesbezirksausschusses wünschen, wenden sich bitte an den ver.di-Sekretär Peter Junk, Tel: 0451/ 8100-811, email: peter.junk@verdi.de (ha).

 
Ozeaneum Stralsund