Angekündigte Einführung von Basishonoraren in der Kulturförderung wäre der richtige Schritt für die Kulturschaffenden im Land

Pressemitteilung vom 01.11.2023

Aus Sicht der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) sind Honorare von selbstständigen Kreativen und Kolleg*innen in der kulturellen Bildung zu niedrig.

Das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern will das ändern und kündigt faire Honorare in der Kulturförderung an. Die Gewerkschaft fordert eine branchenweite Lösung und eine Aufstockung des Haushaltes.

„Mit der angekündigten Einführung von Basishonoraren in der Kulturförderung sendet Ministerin Bettina Martin ein wichtiges Signal für Mecklenburg-Vorpommern. Damit das Signal Wirkung entfaltet, müssen Fördertöpfe gefüllt und branchenübergreifende Honorare eingeführt werden. Wir empfehlen hier eine klare Orientierung der Honorare an dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes“, so Frank Schischefsky, Pressesprecher von ver.di Nord.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft hat ein transparentes Honorierungsmodell entwickelt. Die Honorarsätze bemessen sich an dem Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes. Die Berechnung wird ergänzt um Faktoren, die für die Selbstständigkeit notwendig sind, wie Kosten für soziale Absicherung und Betriebskosten. Grundlage ist die reale Arbeitszeit, also auch Vor- und Nachbereitungszeiten oder die projektspezifische Aneignung von Arbeitstechniken.

„Kulturelle Vielfalt darf nicht gegen die faire Bezahlung von selbstständigen Kreativen ausgespielt werden. Dies bedeutet auch, die Vorgabe für Projektträger, zukünftig faire Honorare zu zahlen, muss mit steigenden finanziellen Ressourcen für die Träger verbunden werden. Wer Kultur will, muss sie finanzieren“, so Lisa Mangold, verantwortlich für Kulturarbeiter*innen in der ver.di Bundesverwaltung.

Das Forum Kulturverbände MV fordert eine Erhöhung der Fördermittel um 2,7 Mio Euro für die nicht-öffentlichen Kulturträger, um Basishonorare umsetzen zu können und dabei die Angebotsvielfalt und -qualität in der Kulturellen Grundversorgung landesweit zu erhalten.

V.i.S.d.P.
Frank Schischefsky – Pressesprecher - ver.di Landesbezirk Nord
Kronshagener Weg 105, 24116 Kiel
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