Die Arbeitswelt ist im Wandel. Fast alle Branchen sind betroffen. Wie in Zeitraffer ist der Wandel wahrnehmbar und die Folgen, die dieser Wandel mit sich bringt, sind schon deutlich zu spüren. Wohin die "Digitalisierungs-Reise" genau geht, bleibt eine offene Frage.
Crowdsourcing und Cloudworker sind Schlagwörter einer neuen Entwicklung und Beispiele für losgelöstes Arbeiten vom klassischen Betrieb, häufig in prekärer Form. Aber auch Selbstscannerkassen, Pflegeroboter, elektronische Lagerverwaltung, online-Buchungen in Reiseportalen oder die Kontoeröffnung über das Internet zeigen, dass die Digitalisierung zunehmend Auswirkung auf betriebliche Prozesse und somit direkt auf die Arbeits- und Entgeltbedingungen der Beschäftigten hat. Das stellt Belegschaften, Betriebs- und Personalräte und ihre Gewerkschaften vor neue Herausforderungen.
Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter befassen sich mit dem Thema Arbeit 4.0. und Digitalisierung. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie eine sich wandelnde Arbeitswelt auch für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Vorteile & Chancen mit sich bringen kann. Das Risiko drohenden Arbeitsplatzverlustes soll zudem durch Qualifizierung und tarifvertragliche Regelungen soweit als möglich minimiert werden.
Wir verstehen uns als ein Anker in turbulenten Zeiten. Wir verweigern uns nicht neuen Entwicklungen, setzen uns aber unmissvertändlich für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein.
Wie stark ist der Digitalisierungsprozess aber wirklich? Wie schnell werden sich Tätigkeiten am Arbeitsplatz verändern? Und vor allem, was bedeutet das für die berufliche Perspektive von Beschäftigten?
ver.di und die Hans - Böckler - Stiftung haben eine Studie für den Nordeutschen Dienstleistungssektor in Auftrag gegeben. In einer mehrmonatigen Untersuchung wurde festgestellt, dass die Digtalisierung unterschiedlich stark auf die Nordeutschen Dienstleistungsbranchen wirkt und zwischen 10 bis 15 Prozent aller Arbeitsplätze vom Digitalen Wandel in den nächsten Jahren im Norden betroffen sein könnten.
Die Studie ist bei der Hans- Böckler - Stiftung als Download abrufbar.
Beschäftigungsperspektiven im norddeutschen Dienstleistungssektor.
Kurzbeschreibung:
Die Studie analysiert den strukturellen Wandel in der Dienstleistungsbranche, der sich in Folge von Digitalisierung, Automatisierung und Outsourcing in Norddeutschland abzeichnet. Diese Veränderungen werden am Beispiel von fünf ausgewählten Branchen aufgezeigt. Ziel der Branchenanalysen ist es, die Konsequenzen von Digitalisierung, Outsourcing und (De-)Regulierung für Arbeitsmarkt und Beschäftigung konkret deutlich zu machen. Dabei werden die Veränderungen in der Beschäftigungsstruktur, bei Beschäftigungsbedingungen und bei Arbeitsbedingungen in den Vordergrund gestellt. Daraus wird abgeleitet, welche zukünftige Entwicklungen hinsichtlich der Qualifikationsanforderungen und Beschäftigungswirkungen in der Region zu erwarten sind.