Selbstständige und Gewerkschaften - geht das? Ja, das geht. Schließlich will ver.di Erwerbstätige durch alle Phasen ihres Arbeitslebens kompetent begleiten. Und ein Arbeitsleben hat heute oftmals viele unterschiedliche Phasen: Berufseinstieg, Anstellung oder Existenzgründung, (abhängige) Selbstständigkeit, auch Arbeitslosigkeit und Berufsausstieg.
Solo-Selbstständige ohne Beschäftigte, Agenturnehmer, Subunternehmerinnen, Honorarkräfte und Freiberufler gibt es inzwischen in fast allen Organisationsbereichen von ver.di. Für sie lohnt sich der Eintritt in ver.di aus praktisch den selben Gründen wie bei Festangestellten: die höhere Rechtssicherheit im Berufsleben und Kontakte in der Branche. Solo-Selbstständige suchen Beratung zu Vertragsfragen, zur sozialen Absicherung, zum Steuerrecht, Informationen über marktübliche Honorare, Austausch über Problemlösungen mit Auftraggebern; Bildungsangebote und politische Informationen.
Eine echte Herausforderung für ver.di! Deshalb wurden innerhalb der Organisation Strukturen angelegt, über die Selbstständige branchenübergreifende Probleme gemeinsam lösen und sich am Gewerkschaftsalltag beteiligen können.
Es gibt – nicht zuletzt auf Druck von ver.di – ein bundesweites Soforthilfe-Programm für Solo-Selbstständige. Es sieht nicht zurückzahlbare Einmalzahlungen für drei Monate und bis zu 9.000 Euro vor, die allerdings in der Steuererklärung 2020 auftauchen müssen. Damit sollen die wirtschaftliche Existenz der Antragsteller*innen abgefedert und akute durchlaufende Betriebskosten wie Mieten, Kredite für Betriebsräume, Leasingraten entstandene Liquiditätsengpässe überbrückt werden. (Sofern der Vermieter die Miete um mindestens 20 % reduziert, kann ein nicht ausgeschöpfter Zuschuss auch für weitere zwei Monate eingesetzt werden.) Dieses Pandemie Überbrückungsgeld ist an verschiedene Voraussetzungen geknüpft: Der Schadensfall muss nach dem 11. März eingetreten sein und das Unternehmen darf vor dem März 2020 nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten gewesen sein.
Hinweis zur Nutzung des ver.di Ratgeber Selbstständige:
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